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Antrag

Resolutionsantrag an den Rat der Stadt Duisburg am 23.09.2024

Stahlstandort Duisburg durch Staatseinstieg bei Thyssenkrupp Steel sichern

20.09.2024
Martina Ammann-Hilberath

Das Stahlunternehmen Thyssenkrupp Steel ist in einer existenziellen Krise. Noch nie war die Zukunft des Stahlkonzerns so ungewiss wie heute. 

 

Milliardenschwere Fehlentscheidungen des Managements in der Vergangenheit, aber auch

aktuelle Fehlentscheidungen um den Vorstandsvorsitzenden Miguel López haben das Unternehmen Thyssenkrupp Steel schwer beschädigt. Der Antrag mit der DS 24-1089 (Duisburg muss Stahlstandort bleiben!) ist deshalb zu begrüßen und zu unterstützen. Der Vorstand und Aufsichtsrat sollten unter Beachtung der Mitbestimmung gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall tragfähige Lösungen finden, um betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und die Transformation der Stahlproduktion sicherzustellen. 

Dennoch ist die aktuelle Krise vielschichtiger. Die Branche hat mit Überkapazitäten zu kämpfen.

Die Energiepolitik der Bundesregierung hat zu hohen Energiepreisen geführt, wodurch die Geschäftszahlen in der energieintensiven Stahlproduktion nachhaltig belastet werden. Die Wirtschaftspolitik der ampelgeführten Bundesregierung führt zu einer anhaltend geringen Nachfrage und einer dauerhaften Wachstumsschwäche. Die Kaufzurückhaltung zeigt sich im Nachfragerückgang der deutschen Autoindustrie als wichtigstem Stahlabnehmer. Die Anzeichen einer einsetzenden Deindustrialisierung sind unübersehbar.

 

Appelle seitens der Politik an die Führungsspitze in Essen werden den Kahlschlag bei Thyssenkrupp Steel nicht verhindern. Thyssenkrupp Steel wird die hohen Transformationskosten kaum aus eigener Kraft leisten können. Die Umstellung der Produktion des Stahlkonzerns auf klimafreundliche Stahlerzeugnisse erfordert Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich. Der gesamte Thyssenkrupp-Konzern hat einen Marktwert von gerade einmal 1,85 Milliarden Euro – also deutlich weniger als das Geld, das für die Zukunftsfähigkeit der Werke aufgebracht werden muss. Ohne einen Staatseinstieg werden tausende Stahlarbeiter ihre Beschäftigung verlieren. Auch das Ende der Stahlproduktion in Duisburg dürfte ohne eine Staatsbeteiligung nicht mehr ausgeschlossen sein. 

 

Bund und Land haben es sträflich versäumt, die Förderzusage in Höhe von zwei Milliarden Euro für den Bau einer Anlage zur klimaschonenderen Stahlherstellung an Bedingungen zu knüpfen, um somit Einfluss auf die Entscheidungen des Managements nehmen zu können. Die Folgen sind hinlänglich bekannt.

 

Die Duisburger Stahlproduktion ist eine Schlüsselindustrie und systemrelevant für Deutschland. Der Rat der Stadt Duisburg fordert Bundes- und Landesregierung daher auf sich für eine staatliche Beteiligung bei Thyssenkrupp Steel einzusetzen. 

 

Gez. Erkan Kocalar

 

 

Beratungsergebnis

 

dafür: die Minderheit (BSW, Tierschutz/DAL)

dagegen: die Mehrheit (SPD, CDU, Grüne, AfD, FDP, JuDu, Rh Sipahi -SfD-) 

Enthaltung: Die Linke/Die Partei

 

Der Antrag war damit abgelehnt.

 

Ratsfraktion BSW Duisburg

 Sonnenwall 6, 47051 Duisburg

fraktion@duisburg-bsw.de

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